Unsere dritte Islandreise: diesmal sollte es in den Süden, Osten und ins Hochland gehen. In der Bildmitte der Myrdalsjökull, unser erstes Ziel, hinten der Vatnajökull.
Dementsprechend waren wir diesmal mit einem kleinen Geländewagen - Suzuki Jimny - unterwegs. Abgesehen vom genannten Plan wollten wir hauptsächlich dem guten Wetter folgen, oder den Regenfronten ausweichen.
Die erste Nacht waren wir auf einem Gratis-Zeltplatz. Nicht ohne Komfort, keine nervigen Nachbarn - sehr nett.
Die erste Offroad-Straße, die wir sahen. So ähnlich hatte ich mir das auch vorgestellt. Vielleicht etwas weniger steil.
Das Wetter war dann nicht ganz so gut. Am Skogavoss sind wir gar nicht erst ausgestiegen, so schüttete es. Andererseite sahen wir 10km weiter die Sonne rauskommen.
Also ab zur Dyrholay. Da war ordentlich Betrieb, aber halt auch tolle Aussicht und etliche Puffins.
Nicht wirklich ängstlich, die Kleinen.
Das schlechte Wetter war nicht weg, wir blieben aber verschont.
Beeindruckender Strand.
In beide Richtungen. Hinter dem Kap liegt Vik, ein Ort, den wir beide unangenehm fanden. Wahrscheinlich wegen dem schlecht sortierten Laden.
Gefährliche Gegend.
Auch das Gelände zu Füßen der Dyrholay ist interessant. Sieht aus wie sandgestrahlt.
An der Pakgil können wir natürlich nicht einfach so vorbeifahren. Wir planen mindestens 2 Übernachtungen.
Es ist voll und wird noch voller.
Die Gegend lädt zu Wanderungen ein - also auf den Wegen sollte man schon bleiben.
Dann gibt es aber wirklich tolle Ausblicke. Wir wollen eigentlich bis zum Rand des Gletschers gehen, aber der Hagel treibt uns zurück.
Einige ausgewiesene Rundtouren. Die grauen Sanderflächen kann man allerdings nicht problemlos queren, da ist VIEL Wasser unterwegs.
Mancherorts fühlt man sich etwas beobachtet.
Weiter gehts nach Osten.
Informationen zur vulkanischen Vergangenheit und Gegenwart gibts überall.
Manch einer hat seinen eigenen Wasserfall.
Die Sander sind verkehrstechnik anspruchsvoll. Auf dieser Brücke aus Stahlplatten fährt es sich gar nicht so gut. Bremsen probier ich nicht.
Das ist nach dem letzten großen Gletscherlauf von der alten Brücke geblieben. Bei bis zu 50.000 Kubikmetern pro Sekunde sind auch größere Eisbrocken mitgeschwommen.
Wir kommen ins Gletscherland. Das beeindruckt mich schwer.
Alles sind nur verschiedene Eisströme des großen Vatnajökull.
Es gibt einige beeindruckende Seen zu Füßen des Gletschers.
Das Baden darin wird nicht gerne gesehen...
... oder zumindest erst nach Einweisung und mit besonderer Kleidung - und gegen ein kleines Entgelt.
Andere Verbote hingegen wirken übertrieben.
Das Wetter im Osten wirkt nicht verlockend.
Also fahren wir wieder nach Westen, biegen vor dem Myrdalsjökull auf die F208 nach Norden ab Richtung Landmannalaugar. Dann gehts kurz zum Shoppen nach Selfoss und schließlich Richtung Norden zum Kerlingarfjell. (Die F-Straßen sind nur für Geländewagen erlaubt).
Im Hochland sieht es gleich freundlicher aus. Das kann sich allerdings in Minuten oder wenigen Kilometern ändern.
Die F208 ist bekannt für ihre Bachdurchquerungen, und ich hatte ordentlich Respekt davor. Beim ersten Mal bin ich auch brav durchgewandert, um die Tiefe zu checken, danach aber eigentlich nicht mehr oft.
Wasserfall in der Eldgja. Bis vor einigen Jahren hatte er noch eine natürliche Steinbrücke.
Auf der F208 war der Fluß der Weg.
Da grast der Grund für die Verödung des Hochlandes.
Lavakruste.
Die Anfahrt zum Kratersee war nicht ganz ohne, weil ich den untersetzten 1. Gang nicht eingelegt kriegte. Dass war schon bei den Bachdurchquerungen problematisch, weil ich ja eine gewisse Mindestdrehzahl halten musste und so eine unnötig hohe Bugwelle erzeugte. Hier waren es eher die Schlaglöcher und Rinnen.
Elisabeth war von dem Kratersee so begeistert, dass sie in den falschen Wagen stieg - zwei mal!
Landmannalaugar war uns zu voll, deswegen sind wir einige Kilometer weiter nach Landmannahellir gefahren. Keine heißen Duschen, aber auch sehr schön gelegen. Und sehr viel weniger Betrieb!
Wie gesagt, nicht sehr voll. Abends galoppierte allerdings eine Herde Pferde zwischen den Zelten lang. Eines stürzte über eine Absperrung, worauf die folgenden hektisch auswichen: Zelte, Personen und Pferde kamen nicht zu Schaden.
Auf eine kleine Wanderung nach Landmannalaugar. Noch vor der Bachüberquerung rechts hoch. Das war eine sehr schöne Runde.
Da kamen wir gestern her.
Wir konnten uns nicht sattsehen!
Auf der Fahrt nach Westen (Richtung Hekla) machten wir einen kleinen Abstecher.
Ausblick von der Hekla. Weiter fuhren wir nicht rauf, weil der “Geländewagen” nur Straßenreifen hatte und überall Obsidianklumpen herumlagen. Und wegen des riesigen Warnschildes:
Das Schild war nur bedingt beruhigend: 30 Minuten Vorwarnzeit vor einem Ausbruch! Dann lieber keinen Platten riskieren.
Der Gulfoss mal bei schönem Wetter. Sicher ein eindrucksvoller Wasserfall, aber viel zu voll.
Zeltplatz am Kerlingarfjöll. Wir hatten Schwein mit dem Wetter. Und Nachbarn, die wohl zum ersten Mal ihr Zelt aufbauten. Und konnte mich zurückhalten und gab erst hinterher Tipps.
Vom Zeltplatz waren es etwa 10km zu fahren.
Die “heiße Zone” war mit Brücken und Treppen ausgestattet.
Auf jeden Fall auch ein eindrucksvolles Gebiet. Trotz des frischen Windes bekam ich jedoch Kopfschmerzen vom Schwefelgestank.
Nettes kleines Seitental.
Ich machte, um den Kopf frei zu bekommen, noch einen Spaziergang auf einen nahen Gipfel - mit toller Rundumsicht. Auf den Nachbargipfel wäre ich auch noch gerne gegangen, aber der Wind war zu stark, ich hätte kriechen müssen.
Fantastische Sicht auf alle Gletscher.
Abends noch ein Bad im nahen HotPot. Diesmal hab ich an die Mütze gedacht!
Wir sind die F35 nach Norden gefahren, dann rechts auf die 756 Richtung Saudarkrokur und weiter nach Grettislaug - den Zeltplatz da kannten wir ja schon. Die Insel dahinter wirkt wie immer etwas unzugänglich.
Auf dem Weg nach Husavik zu Martin besuchen wir eine Fischlederfabrik südlich von Saudarkrokur. 2019 soll sie leider Insolvenz angemeldet haben.
Kurz entschlossen haben wir als Route nach Husavik nicht die Ringstraße (gääähhn) gewählt, sondern die F753 ins Hochland und von dort die F821 nach Akureyri. Ohne weitere Informationen, wir hatten 6 Stunden bis zu unserem Treffen. Es wurde knapp. Tempo 30 war häufig nicht machbar, ohne die Zahnkronen zu verlieren oder aus den Kurven zu fliegen. Der Abstieg nach Akureyri war die Krönung: sehr steil, enge Kurven, tiefes Geröll auf der Piste. Da nie wieder!
Das Guesthouse "Tungulending" unseres Freundes Martin Varga nördlich von Husavik blüht und gedeiht.
Und die Aussicht ist unverändert / unveränderbar.
Wir sind ja nun schon an Position 6 auf der Karte. nun geht es erst nach Osten und dann nach Süden bis zum Vatnajokul in die Berge.
Basaltküste bei Raudanes.
Details.
Vor Vögeln wurde gewarnt.
Der Wind machte komische Sachen.
Empfehlenswerter Zeltplatz in Porshöfn, dann ging es bei wenig reizvollem Wetter ins Hochland.
Hier gelten strenge Regeln, die Gegend ist halt super empfindlich. Für die 60km sollte man schon 2-3 Stunden einplanen.
Es sieht aus wie ein Zen-Garten, aber ganz so entspannend ist die Fahrt nicht. Fast anstrengend, aber toll.
Fotostops sind ein MUSS, hier kann man nicht einfach durchfahren.
Die Wegweiser werden immer ramponierter.
Hinter der Pyramide liegt unscheinbar der Gletscher Vatnajökull.
Auch von etwas weiter oben sieht man immer nur kleine Ausschnitte. Das Wetter spielt da natürlich auch eine Rolle.
Das Gras fürs Zelt wurde wohl importiert. Immerhin sind wir hier etwa 900m hoch.
Bei diesem Licht wirkt die Gegend fast etwas trist, erinnert vage an Mordor aus dem Herrn der Ringe. Vor der letzten Bergkette liegt das 2014 entstandene Lavafeld - 84 Quadratkilometer, etwa 1 Kubikkilometer Lava. Nr. 14 nach Lavamenge unter den historischen Ausbrüchen. In Deutschland habe ich nichts davon gehört.
Wenn man was sieht ist es eindrucksvoll.
Die Vulkanausbrüche hinterlassen auch auf dem Schnee Spuren.
Hier sieht man Expeditionsfahrzeuge aller Art. Diese können mehr oder weniger charmant sein.
Wir fahren wieder nach Norden im schmalen Bereich zwischen Himmel und Erde.
Diesmal ist Bolungarvik im Osten unser Ziel. Netter, günstiger, schön gelegener Zeltplatz.
Die Aussicht vom Zelt: so mögen wir das!
Die Gegend lädt zu Wanderungen ein. Dramatische Wolkenereignise.
Wolkenfront.
Im Restaurant des Ortes - sehr nett - gibt es eine gute Fischsuppe. Die Reste dienen hier als Dünger.
So sieht es im Restaurant aus.
Die Gegend gefällt uns gut, das Wetter hat noch Luft nach oben.
Die Straße in den Ort ist nicht ungefährdet.
Langsam naht unser Rückflugtermin, wir machen uns auf den Weg nach Süden.
Wäre Island langweilig ohne Wolken? Zum Glück eine theoretische Frage.
Am Skogarfoss haben wir einen lichten Moment - gut, dass wir ihn auf der Hinfahrt im Regen ignoriert haben.
Bei schlechtem Wetter fahren wir durch bis zur Pakgil.
Dort haben wir nochmal Gelegenheit zu einer kleinen Wanderung.
Die Gegend ist schön grün.
Und bietet einen tollen Ausblick auf den Sander.
Pakgil-Impressionen.
Strand bei Vik.
Zum Abschluss gibts nochmal eine Menge Basalt.